Masuma al Mubarak, Ministerin in Kuwait
Als wir vor zwei Jahren unsere FrauenRechte-Zeitung herausbrachten, lautete die letzte Notiz
„… Kuwait hat zum ersten Male in seiner Geschichte eine Frau ins Kabinett berufen.“
Die Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Frauenrechtlerin Masuma al Mubarak wurde zur Ministerin für die Ressorts Planung und Entwicklung ernannt. Unter der Überschrift „Madame und die Männer“ berichtete „Die Zeit“ vom 12. Juli 2007 über ihre ersten beiden Jahre im Amt. Bei ihrem Amtseid wurde sie niedergeschrien. Doch inzwischen hat sie sich Respekt verschafft. „Ich muss es schaffen“ wird sie zitiert, „Es gibt so viele, die mich scheitern sehen wollen.“
Schon sechs Jahre zuvor hatte die kuwaitische Herrschaftsfamilie das Wahlrecht für Frauen einführen wollen. Sie scheiterten jedoch an den männlichen Abgeordneten. Als das Parlament 2005 neu gewählt wurde, hatten die Frauen das erste Mal Stimmrecht, doch keiner Frau gelang der Einzug ins Parlament. Der Emir nahm darauf Madame Masouma in seine Regierung auf.
Masouma, die 1982 mit einem Doktortitel aus den USA nach Kuwait zurückkam wurde die erste weibliche Professorin. Hier lernte sie sich durchzusetzen.
Einsam fühle sie sich bei offiziellen Einladungen, bei Mittag- oder Abendessen mit Staatsgästen. Delegationen aus arabischen Ländern hätten selten Frauen in ihren Reihen. Auch Ehefrauen werden nicht auf Empfänge mitgenommen. Madame Masouma, inzwischen Kommunikationsministerin, hat sich für die nächste Zeit viel vorgenommen. Sie will die Kommunikationsmöglichkeiten modernisieren, den Zugang zum Internet erleichtern, Kuwait auf den neuesten Stand der Technik bringen. Nach einem Putsch gegen den Gesundheitsminister und einer Umbildung der Regierung leitet sie kommissarisch auch das Gesundheitsministerium. Außerdem holte der Emir auch eine zweite Frau ins Kabinett: Nouria al-Sbeih, die neue Erziehungsministerin.
Auszüge aus „DIE ZEIT“ 12.07.07 –Birgit Svensson- gg